Der Schützenverein Bavaria Thulba 1913 e. V. hat eine Böllerabteilung gegründet. Erstmals sind diese am Samstag, 23. November, im Einsatz.
Wenn die Schützen in der ganzen Welt auf etwas besonders stolz sind, neben ihren herausragenden sportlichen Erfolgen, dann ist es eines: Tradition. Und um so eine Tradition ist der SV Thulba nun reicher. Aus persönlichem Interesse und einer eher spontanen Idee von Böllerkommandanten Matthias Bayer wurde schnell mehr. Nach losen Gesprächen und einigen Interessenten wurde schnell eine Whatsapp-Gruppe gegründet und für alle Interessierte ein Infoabend mit dem Gauböllerreferenten Reinhold Hofmann aus Nüdlingen organisiert. Bei diesem Abend wurde neben der Vorstellung der verschiedenen Böller auch besprochen, was man denn alles zum Erwerb eines Böllers braucht.
Denn während der Böller als Gerät frei käuflich ist, obliegen dem Erwerb und der Benutzung von Schwarzpulver scharfe Vorschriften. Nach Ausstellung einer Unbedenklichkeitsbescheinigung ging es bereits für die ersten fünf Schützen zum Sachkundelehrgang der Firma Schillinger. Neben der theoretischen Prüfung mit 50 Fragen musste man auch an allen Geräten eine praktische Prüfung ablegen. Erst nach Erhalt dieses Zeugnisses und der Erfüllung weiterer Voraussetzungen wird vom Landratsamt die Böllerbescheinigung ausgestellt.
Nun konnten bei einem ortsansässigen Händler bereits Böller, Böllerpulver und jegliches Zubehör angeschafft werden. Und nach langer Wartezeit, Gravur der persönlichen Initialen und Beschuss der Böller durch das Beschussamt Mellrichstadt durfte mit gemeindlicher Genehmigung auch erstmals „angeböllert“ werden.
Während bereits Handböller, Schaftböller aber auch ein Standböller bereits angeschafft wurden, soll in naher Zukunft auch noch eine Kanone folgen. Am alten Sportplatz „Sträuch“ in Thulba wurde einmal getestet, was die Böller denn so für Lärm abgeben. Für die neugierigen Zuschauer, Vereinsmitglieder und Familienangehörige wurden unter Einhaltung der Sicherheitsvorschriften mehrere Salven als auch Salute abgefeuert – und vom Publikum für gut befunden. „Ich kann es kaum erwarten, bis meiner auch endlich da ist“, merkt Christopher Meindl an, der sehnsüchtig auf seinen Handböller wartet. „Alter Falter – ist das geil“, befindet Nils Weigand, welcher leider noch nicht das Mindestalter von 21 Jahren erreicht hat, aber dann sofort seinen Böllerschein nachholen möchte.
Auch der Schützenmeister Michael Meindl zeigt sich begeistert: „Eine komplette neue Freizeitmöglichkeit wird in unserem Verein integriert, und wir werden immer facettenreicher.“
Denn neben den Schießen zu Dorfanlässen, Volkstrauertagen oder Schützenfesten sollen in Zukunft auch Böllertreffen besucht werden. „Ein jeder aktiver Böllerschütze oder auch neuer Interessent ist bei uns im Verein herzlich willkommen“, so Meindl, der noch den Vorteil der Verbandsversicherung über den BSSB als Mitglied erwähnt.
Auch Thulba darf sich auf eine Kostprobe freuen, wenn am Samstag, 23. November, die Böllerschützen erstmals im Einsatz sind. Bevor die Königsproklamation des SV Thulba im Schützenhaus um 19 startet, wird ab 17.30 der „alte Schützenkönig“ Johannes Fenn in der alten Fuldaer Straße abgeholt und mit ihm per Fackelzug durchs Dorf marschiert – erstmals jedoch mit akustischer Begleitung der neuen Böllerabteilung .
Quelle: https://www.infranken.de/regional/artikel_fuer_gemeinden/thulbaer-schuetzen-lassen-es-am-samstag-krachen-mit-boellerschuessen;art154303,4584281 (Stand: 21.11.2019)